Künstliche Intelligenz in der Krankenhaus-Transportdisposition
Forschungsprojekt der DYNAMED mit dem Fraunhofer IML
Schon heute wissen, was morgen auf Sie zukommt? Künstliche Intelligenz in der Krankenhauslogistik macht es möglich und avanciert immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor in den Krankenhäusern. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IML hat die DYNAMED das Forschungsprojekt „KIK-Dispo“ ins Leben gerufen, das den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Krankenhaus-Transportdisposition im Fokus hat. Eine effiziente Transportdisposition ist für die Vermeidung unnötiger Warte- und Übergabezeiten ein prozessbestimmender Faktor, der auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in den Krankenhäusern spielen wird.
Im Forschungsprojekt, das vom Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird (Fördernummer 01IS19041), werden Verfahren des maschinellen Lernens wie das „Scheduling“ und „Predictive Analytics“ genutzt mit dem Ziel, die automatische Disposition von Transporten um interne sowie externe Parameter, wie beispielsweise Wetterdaten, zu erweitern und so wahrscheinliche (für die Abläufe im Krankenhaus entscheidende) Trends auf Basis historischer Daten vorherzusagen. Als assoziierte Partner sind das Universitätsklinikum Freiburg und die ALB FILS KLINIKEN Göppingen in das Forschungsprojekt integriert.
Die Datengrundlage der KI-gestützten Transportdisposition liefert eine statistische Auswertung von ca. sieben Millionen anonymisierten Transportaufträgen, die anhand von Datenmaterial der assoziierten Projektpartner erstellt wird. Die hierbei gewonnen Erkenntnisse sollen in die Entwicklung eines prototypischen KI-gestützten Dispositionssystems mit einfließen. Ziel des Vorhabens ist es, eine automatische Auftragsvergabe zu ermöglichen, die auf kurzfristige Umgebungsveränderungen reagieren kann und zudem eine Vordisposition für die nächsten Tage erstellt. Die Vordisposition soll darüber hinaus einen Predictive-Analytics-Ansatz beinhalten, der wahrscheinliche Trends berücksichtigt und so gewährleistet, dass vorausschauend die benötigte Anzahl an Personal und Transportmittel zur Verfügung steht und so ein reibungsloser Ablauf garantiert ist.
„Ein um KI erweitertes automatisches Dispositionssystem stellt eine echte Innovation im Gesundheitswesen dar und fördert genau das, was wir uns für das Krankenhaus der Zukunft alle wünschen: schlanke und verlässliche Prozesse, die das Personal entlasten und den Patienten zugutekommen. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Forschungsprojekt den Klinikalltag nachhaltig verbessern können,“ so Lars Johow, Geschäftsführer der Dynamed.
Erste praktische Gehversuche wird die intelligente Dispositionsautomatik in den Einrichtungen der assoziierten Partner, dem Universitätsklinikum Freiburg und der Alb Fils Klinik Göppingen, unternehmen, wo sie in einer Testphase prototypisch angewendet wird. Dies ermöglicht eine direkte inhaltliche Rückkopplung und somit auch eine direkte Anpassung des Systems an die Anforderungen des logistischen Klinikalltags.
„Aus wissenschaftlicher Perspektive ermöglicht uns das Forschungsprojekt einen wertvollen Wissenstransfer aus anderen Logistikbranchen in die Transportdisposition des Krankenhauses. Der Erkenntnisgewinn und die hierdurch ermöglichte Verschlankung der Logistik stellen einen weiteren Schritt in Richtung Krankenhaus 4.0 mit digitalisierten und vernetzten Krankenhausprozessen dar“, hebt Thomas Bredehorn, stellvertretender Abteilungsleiter Health Care Logistics am Fraunhofer IML, hervor.